Initiative "Mehr Flexiblität in der Arbeitszeit"

Unsere Arbeitszeit hat sich durch die Digitalisierung und veränderte Lebensumstände in allen Branchen stark gewandelt. Die geltenden Arbeitszeitregelungen stammen im Wesentlichen aus den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und sind nicht mehr zeitgemäß. Damals beruhte Arbeit darauf, dass alles an einem Ort, in einem festgefügten Rahmen mit einem klaren Anfang und Ende erledigt wurde. Mit Einführung des PC, neuen technischen Möglichkeiten und neuen Produktionsabläufen sowie neuen Kundenwünschen hat sich die Arbeits- und Lebensrealität massiv verändert.

Die VSU setzt sich daher gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden für einfache, transparente und flexible Arbeitszeitregeln ein.

    Die sieben Kernforderungen:

    1. Wir benötigen einen neuen gesetzlichen Rahmen unter Beachtung des zulässigen Arbeitszeitvolumens und Ruhezeiten, wie sie die EU-Regelungen vorsehen.
    2. Wir benötigen eine flexiblere Verteilung der Arbeitszeit - weg von einer täglichen hin zu einer wöchentlichen Betrachtung der Arbeitszeit mit maximal 48 Stunden pro Woche im Durchschnitt von sechs Monaten. Die tägliche Mindestarbeitszeit muss entsprechend der jeweiligen Aufgabe und Tätigkeit betrieblich festgelegt werden.
    3. Wir brauchen flexiblere Lösungen für Wochenend- und Schichtarbeit unter Berücksichtigung der Mitarbeitergesundheit.
    4. Wir benötigen mehr individuellen Spielraum, um die gemeinschaftlichen Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern abbilden zu können.
    5. Wir brauchen flexiblere Möglichkeiten, die die spezifischen Bedürfnisse unterschiedlicher Branchen abbilden, denn es gibt massive Unterschiede zwischen Bau, Handwerk, Industrie und Dienstleistungen.
    6. Innerhalb einer Branche müssen betriebsspezifische Anforderungen abgebildet und individuelle Bedürfnisse von Beschäftigten und Unternehmen berücksichtigt werden können.
    7. Wir brauchen einen gesetzlichen Rahmen, der die Chancen und neuen Anforderungen der Digitalisierung realitäts- und zeitnah abbildet.

      Was wir nicht wollen:

      • Wir wollen keine Erhöhung des gesetzlichen Arbeitszeitvolumens
      • Wir wollen keine Entmündigung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern
      • Wir brauchen keine neuen Gesetze zur Teilzeit und Wahlarbeitszeit
      • Wir brauchen keine Steigerung der Arbeitskosten